Neu: Frederick Soddy – Mammon und die Menschheit

Ikarus im Buchtitel - Buchtitel im Ikarusbild

Nach 90 Jahren endlich einmal wieder ein Soddy-Text – wir holen weit aus, um das zu feiern!

Wir erinnern uns: Der englische Chemieprofessor und Nobelpreisträger des Jahres 1921, Frederick Soddy (1877–1956), kann als einer der geistigen Väter der heutigen Ökologischen Ökonomie angesehen werden. Bei ISOTOPE Media erschien Ende vergangenen Jahres die Biographie zu Soddys Leben und Werk einschließlich einer deutschen Fassung seiner Vorträge Cartesian Economics.

Nun liegt mit Mammon und die Menschheit ein weiterer Text Soddys vor:
Die Übersetzung seines 1931 veröffentlichten Buches Money versus Man!

Soddy schreibt in diesem Werk Gedanken zu den Themen Demokratie, Krieg und Finanzsystem, die immer noch aktuell sind und in Betracht gezogen werden sollten. Schließlich haben sich viele seiner Kritikpunkte bis zu unerträglichen Katastrophen in unseren Tagen weiterentwickelt. Der von ihm schon angedachte Paradigmenwechsel aus einer Wirtschaft des Mangels in eine „Ökonomie der Fülle“ steht jedoch noch aus!

Wie immer ist es die Allgemeinheit, sozusagen in ihrer Form als „öffentliches Leben“, die einen ausreichenden Kenntnisstand über ihre zentralen Lebensbereiche gewinnen muss und sich nicht nur auf wenige Experten und Eingeweihte verlassen sollte. Entweder wir gehen als ganze Gesellschaft einen Weg der Aufklärung und Selbstbestimmung oder es wird über das Schicksal der Gesellschaften von anderer Warte aus entschieden.

Soddy erkannte, dass ein Leben auf der Basis fossiler Rohstoffe ganz grundsätzlich ein „Leben aus einem Kapitalstock“ bedeutet und ein Geldsystem auf der Basis von Krediten nicht haltbar ist. Damit legte er die Grundlage für die Erkenntnis, dass eine Kombination aus einer nicht „nachhaltigen“ Energiequelle mit einem ebenso wenig „nachhaltigen“ Finanzsystem, welches auf der Bildung von Guthaben- und Schulden-Paaren basiert (Fiat Money) hochproblematisch ist. Ein solches Wirtschaftssystem (in dem die Schulden auch noch verzinst werden) ist per se nicht steuerbar, weil es nicht naturwissenschaftlichen Gesetzen folgt und rein fiktiv ist: Eine soziale Konvention, eine Konstruktion auf Sand, gleichsam ein Leben in einer ablaufenden Sanduhr.

Der sich zwangsläufig einstellende Crash nach einigen Jahrenbzw. die Notwendigkeit für einen Krieg, um diesen Crash so gewinnbringend wie möglich zu nutzenkommt am besten im Motiv des Ikarus zur Geltung. Ikarus schien daher ein passendes Thema für das Cover des Buches zu sein und versinnbildlicht das Problemfeld unseres „Geldsystems“ an sich. Mit etwas Muße wird auf diesen Seiten dazu später einmal ein Exkurs erscheinen (Daedalus und Ikarus als jeweilige Metaphern für Verstand und Vernunft) …

Ist das Buch also für den Laien verständlich?

Sagen wir es einmal so: Für den interessieren Leser ist es kein Problem, Soddy zu folgen. Der Text wurde damals schon so geschrieben, dass er in seiner eingängigen Form an die Allgemeinheit adressiert war. Soddy schreibt von sich aus schon recht plastisch und verständlich. Darüber hinaus wird mit dem erläuternden Begleittext von Helmut Federmann versucht, eine Einordnung in den historischen Kontext und die Entwicklung der wirtschaftswissenschaftlichen Paradigmen (etwa den Chicago Plan) zu erklären.

Das Buch soll schließlich auch zum Dialog mit dem Leser anregen: Autor und Verlag freuen sich auf Rückmeldungen (etwa per E-Mail)! Als Leser-Service bieten wir gern auf Nachfrage alle englischen Originaltexte Frederick Soddys als PDF an.

Wir wünschen eine anregende Lektüre!

Hier bestellen!

Druck und Vertrieb des Buches werden in Zusammenarbeit mit der tredition GmbH, Hamburg realisiert.
Es ist überall im Buchhandel erhältlich.

Gedruckte oder digitale Rezensionsexemplare wie auch der englische Originaltext können per E-Mail angefragt werden.

Daten:
Frederick Soddy: Mammon und die Menschheit – Money versus Man (1931). 
Mit einem Begleittext von Helmut Federmann.

Verlag ISOTOPE Media, Roßdorf, Mai 2022.

Format 12x19cm, 176 Seiten.
Paperback ISBN   978-3-9822735-7-0   (€12,50)

Klappentext:
Die naturwissenschaftlichen Arbeiten Frederick Soddys haben durch die Verleihung des Chemie-Nobelpreises 1921 ausreichend Würdigung erfahren.

Kaum bekannt ist jedoch, was sein ebenso origineller wie auch nüchtern-besonnener Blick auf dem Gebiet der Sozialökonomie in den Folgejahren zutage förderte. Immerhin gilt Soddy als einer der geistigen Urheber des sogenannten Chicago Plan von 1933, einem umfassenden Reformansatz des Banken- und Kreditwesens.

Mit dieser Übersetzung seines 1931 erschienenen Werkes Money versus Man soll an seine grundlegenden Analysen des Politik- und Finanzsystems erinnert werden.

Der Kunstgriff, den Soddy anwendet und der wahrscheinlich nur für ihn denkbar war, besteht darin, den Energieerhaltungssatz als Grundlage für den ökonomischen Begriff des Vermögens zu wählen: Dieser muss in erster Linie als physikalische Kategorie verstanden werden. Dann erst macht es Sinn, sich seinen ökonomischen Aspekten zuzuwenden.

Der Nachhaltigkeits-Ökonom Helmut Federmann erläutert in seinem Begleittext diese und eine Reihe weiterer Gedankengänge aus Soddys Werk, um es einem interessierten, aber nicht unbedingt ökonomisch vorgebildeten Publikum zugänglich zu machen.

Über den Autor des erläuternden Begleittextes:
Helmut Federmann, Diplom Volkswirt, Königswinter

Studium der VWL mit Schwerpunktfach Versicherungsbetriebslehre und Risiko-Management an den Universitäten Tübingen und Mannheim, Nachdiplomstudium in Finanzwissenschaften an der Uni Konstanz.
Nach dem Studium einige Zeit Assistententätigkeit für den Vorstand einer Versicherungsgesellschaft.
Referendariat und Prüfung für den höheren Verwaltungsdienst in einer Bundesbehörde; mehr als 25 Jahre Projektleitertätigkeit in nationalen und internationalen IT-, Finanz-, und Organisationsprojekten der Telekommunikation sowie im Auswärtigen Amt.

Seit mehreren Jahren Engagement auf der Plattform wachstumswende.de als Referent für Fragen der Postwachstumsökonomie.
Mitglied im Forum Ökologisch Soziale Marktwirtschaft (FÖS).